Die Virtualität ist genau so wie die Realität. Auch hier gibt es einen Aufmerksamkeitsmarkt. Auch hier verhalte ich mich ähnlich. Ich stehe in der Ecke dessen, was die Blogger desöfteren Blogosphäre nennen, und atme, bin anwesend. Werde aber, mangels Lautstärke, nicht beachtet. Zum einen bin ich froh darüber, zum anderen stellt sich die Frage: Welchen Sinn sollte es machen, ein Weblog zu führen und dann aber darauf zu hoffen, dass man nicht bemerkt wird?
Motörfisch - 29. Mär, 13:17
Im Prinzip habe ich ein großes Problem damit, wenn Menschen meine Musik stehlen. Denn das ist es, Diebstahl. Ich gehe ja auch nicht in einen Laden und nehme mir Schuhe, ohne sie zu bezahlen. Aber es macht mich doch ziemlich glücklich, zu sehen, wie der Industrie ihr Fett abgesäbelt wird. All die Leute an ihren dicken Schreibtischen, die am Ende des Tages einen saftigen Scheck kriegen, während die Musiker wie Hunde draußen auf der Straße sind, in einem stinkenden Bus über Land fahren ... Ja, es macht mich ganz zufrieden, daß sie ihren Job verlieren.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.03.2005, Nr. 12 / Seite 27
Motörfisch - 29. Mär, 03:59